POSTSPILLION

Turbo 2000, Partie Phil Hill: Runde 1/1


Formel I in Hockenheim! Zwanzig Rennställe waren angetreten, um das erste Rennen der Saison auf der als schnell und überholfreundlich bekannten Strecke auszutragen. Da nur 16 Startplätze ausgeschrieben waren, ergab sich das bekannte Dilemma: Eine gute Leistung in der Qualifikation versprach zwar einen sicheren Startplatz, schränkte aber die Einsatzmöglichkeiten im eigentlichen Rennen drastisch ein. Clark und Schumacher in der ersten Startreihe merkten dies am deutlichsten: Nach dem Start waren sie nur noch rollende Hindernisse - Hindernisse, die von den anderen Fahrern auf den langen Geraden problemlos überwunden wurden. Und so konnten sich die beiden schon nach dem ersten Rennabschnitt rühmen, das gesamte Feld durchquert zu haben. Und zwar von vorne nach hinten, was den Ruhm geringfügig schmälert.

Deutlich besser stellten sich die Fahrer auf den Startplätzen 3 bis 7 an: Alain Prost konnte in der ersten Runde die Führung übernehmen, Surtees, Hunt, Ascari und Senna im Nacken. Dieser Stand blieb unverändert bis zur Hälfte der Renndistanz, doch dann bekam der führende Franzose technische Probleme, die auch durch einen Boxenstop nicht in den Griff zu bekommen waren, und fiel weit zurück. John Surtees übernahm souverän die Spitze, während hinter ihm Hunt und Ascari um den zweiten Platz kämpften. Inzwischen war es Alan Jones und Keke Rosberg gelungen, sich aus dem Feld zu lösen und zur Spitzengruppe aufzuschließen, doch zum Kampf um die Führung kamen sie zu spät. Der Sieg ging klar an Surtees vom Team BavariaBMW, der ein fehlerfreies und taktisch gutes Rennen fuhr. Mit ihm auf das Treppchen durften Ascari und Hunt; der Pilot von Girona konnte den Briten noch in der letzten Runde auf den dritten Platz verweisen. Dahinter plazierten sich Senna und Rosberg. Den letzten Punkt sicherte sich Jones, der den angreifenden Giuseppe Farina geschickt ausbremsen konnte. Und Prost, der das Rennen über weite Strecken dominiert hatte, überquerte die Ziellinie knapp vor Schumacher und Clark, gemäß dem Bibelwort: Die Ersten werden die Letzten sein.


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Reinhard Schön, 20. Juni 2000