POSTSPILLION

Turbo 2000, Partie Phil Hill: Runde 3/2



Selten hat ein Rennstall einen Grand Prix so dominiert. Während andere erfolgreiche Fahrer sich mit einem Pokal als Trophäe zufriedengeben, wollte das Team Spooky gleich das gesamte Siegespodest, auch "Stockerl" genannt, mitnehmen. Und dies mit einigem Recht, denn alle drei Podestplätze waren fest in der Hand des erfolgreichsten und finanzstärksten Nicht-Reifenherstellers.

Nach dem Motto "Getrennt starten, vereint gewinnen" qualifizierten sich Rosberg, Fittipaldi und Jones recht unterschiedlich. Während Keke Rosberg sich in die zweite Startreihe vorkämpfte, gaben sich Jones und Fittipaldi mit einem Startplatz im hinteren Mitttelfeld zufrieden. Doch schon nach einem Drittel der zu fahrenden Distanz war das gespenstische Trio wieder vereint. Nun galt es nur noch, den Ex-Kollegen Fisichella vom ersten Platz zu verdrängen. Kein Problem, denn Giancarlo hatte sich beim Kampf um die Pole Position ziemlich verausgabt.

Der Rest war einfach. Dank einer klaren Materialüberlegenheit konnten die Spookies problemlos das Duo von Beetle auf Distanz halten. Daß Schumacher und Panis ihren 4. und 5. Platz sicher ins Ziel brachten, war ein schöner Erfolg für Beetle. Doch er verblaßt gegen den dreifachen Triumph von Spooky, der damit nicht nur 19 WM-Zähler nach Hause brachte, sondern auch die stolze Summe von 2,01 Millionen an Siegprämien.

Favoritenstürze in der WM-Gesamtwertung! Arrows konnte FTL überholen und sich mit einem hauchdünnen Vorsprung von 2 Pünktchen an die Spitze setzen. Brumm2000, der noch in der letzten Runde die Motor-WM klar dominierte, sieht sich nun ernsthaft von Milestone bedroht. Der einst führende Fahrer David Coulthard ist gleichauf mit Schumacher und klar hinter Alan Jones. Nur auf dem Reifensektor herrscht Ruhe. Vor dem Sturm?

Auch die Formel II stand ganz im Zeichen eines einzigen Rennstalls. X, der Rennstall, der mehr Fabriken abgebaut hat als die meisten Rennställe jemals besessen haben, kam, sah, und räumte ab. Zunächst die ersten drei Startplätze. Dann die Führung im Rennen. Stirling Moss fiel zwar bald ins Mittelfeld zurück, doch Prost und Rindt zogen einfach davon, fuhren quasi ihr eigenes Rennen. Weit hinter ihnen belegte FTL-Werksfahrer Frentzen, der seinen Brumm2000-Motor fast vollständig verheizte (und sich so den Spitznamen "Heiz-Harald" einhandelte), den dritten Platz.


Zurück zur Übersichtsseite.
Reinhard Schön, 9. Juni 2002